Quelle: Blick aktuell vom 02.05.2025

Leutesdorf. Eine hohe Ehrung wurde an der Jahreshauptversammlung des Musikvereines Blau-Weiß Leutesdorf Helmut Breidbach zuteil, denn seit 50 Jahren hält er dem Verein die Treue und spielt aktiv im Verein.
Selbständig und ohne dem Zutun seines Vaters (Felix Breidbach) trat Helmut Breidbach 1975 als 11jähriger, zusammen mit seinem Kumpel, Schausens Michael, in den Musikverein ein. „Was mich gezogen hat“, so Helmut, „waren die coolen Jungs, die im Verein Musik machten (man wollte ja so sein, wie die) und die Aussage vom Dr. Mücke (Senior), dass er doch Straßenmusik machen sollte, so bekäme er sein Rückenleiden durch Stärkung der Rückenmuskulatur in den Griff. Das waren in den damaligen Zeiten gewichtige Gründe, das Musizieren zu erlernen.“
Die Anfangsjahre im Verein waren lehrreich und formten den jungen Helmut sehr und Leitfiguren im Verein waren für ihn Hermann Breidbach, Albert Frickel sowie Gerhard Lorenz.
Sein erstes Instrument war eine S-Fanfare. Danach spielte er eine Ventil-Posaune, die schuld war für oft blutig gespielte Lippen bei eng aufeinander folgenden Spielterminen. In den 80er-Jahren und nach der Big Band-Zeit im Verein sattelte Helmut auf das Tenorhorn um und spielt bis heute damit.
Der Vergleich von damals zu heute ist von Helmut schnell beschrieben. Der Verein ist vielseitiger geworden, seitdem nicht nur Umzüge zur Tagesordnung gehören, sondern auch richtige Platz- bzw. Saalkonzerte und auch Ständchen zu privaten Anlässen. „Wenn man überlegt“, so Helmut, „wo wir überall gespielt haben, zu Burschenfesten, Karnevalsumzüge (und egal bei welchem Wetter oder mit welcher Anzugsordnung) Kirmes- und Winzerfeste, St. Martinsumzüge, da kommen zig Kilometer zusammen. Aber, es hat Spaß gemacht, auch wenn bei Eisregen die Ventile zufroren oder man bei Dauerregen pitschnass wurde. Man sagte auch nicht einfach Spieltermine ab, das gab es einfach nicht. Er zollt dem Verein auch viel Respekt, dass die musikalische Ausbildung so enorm gut geworden ist und die Jugend echt viel lernt.“
Die Vereins-Uniformen und Outfits waren so vielfältig wie die gespielten Lieder. Das Sortiment ging vom Sträflingskostüm, Clown, Winnetou-Kostüm samt Perücke, Robin Hood bis hin zu Brings-Hosen. Und auch die klassischen Uniformen wandelten sich mit der Zeit.
Helmuts musikalischen Höhepunkte sind ein großes Kapitel und voller Begeisterung berichtet er über die Jubiläumsfeste (50 und 60-Jahrfeier) und Konzerte, an denen er mitgespielt hat. Seine Anfangslieder waren meist Märsche („Andernacher“ und „Ein schöner Tag“). Später wurden auch andere Genres gespielt wie „Puppet On A String“ u.a. Eiskalt läuft es ihm den Rücken runter bei dem Potpourri von Bert Kempfert und dem Abba Medley, dass anlässlich der 60-Jahr-Feier aufgeführt wurde und über sein Solo im Lied SMOKE ON THE WATER. Ins Schwelgen kommt Helmut, als er über die sehr gelungenen Jubiläumsfeste berichtet. „Wer da alles im Festzelt am Rhein gesessen hat und wie viel Bier wir bis in den Morgengrauen hinein gezapft haben, und wie biff und baff die Leutesdorfer Konzertbesucher von den Liedern waren, die wir einstudiert haben und dem ganzen Fest“. Leuchtende Augen auch, als er über die Tonkassette sprach, die man in einem Andernacher Tonstudio mit den Liedern vom Verein aufgenommen hat.
Beim Erzählen kommen schöne Erinnerungen. Die Vereinsfahrten mit den Familien, seine Hochzeitsfeier mit Ehefrau Vera, wo die Blau-Weißen in der Kirche gespielt und die Feierlocation grandios geschmückt haben, und die Geburt seines Sohnes Felix, der auf ein Wochenende fiel, wo sein Verein auf Jahres-Tour ging. Im Übrigen das einzige Mal, wo er nicht mit auf Tour ging. Zum Werdegang gehören auch 22 Jahre Vorstandsarbeit als 2. Vorsitzender, wo er seit 1996 einen super Job gemacht hat. Heute freut sich Helmut, dass er diesem Verein 50 Jahre die Treue gehalten hat, dass sein Sohn Felix mittlerweile 20 Jahre dem Verein angehört (als 7jähriger ist dieser, ganz ohne Druck, mal mit rüber zur Probe gegangen und gehört jetzt auch dem Vorstand an), dass seine Frau Vera als passives Mitglied dem Verein angehört und sich da enorm engagiert. Sein größter Wunsch für die Zukunft ist, dass es genauso weiterläuft, dass man den Spagat schafft zwischen traditioneller und moderner Musik mit Blech- und Holzbläsern sowie einer zukunftsorientierten Vorstandsarbeit. Und ja, es lohnt sich für junge Menschen, in einen Musikverein einzutreten und Musik zu machen.
Der Musikverein Blau-Weiß Leutesdorf gratuliert Helmut Breidbach sehr herzlich zu der außerordentlichen Ehrung durch den Landesmusikverband für seine 50 aktiven Jahre sowie die treue musikalische Vereinstätigkeit und wünscht ihm alles erdenklich Gute.